Vor wenigen Tagen feierten Les Musiciens du Louvre Grenoble und Marc Minkowski das 100-jährige Bestehen des Wiener Konzerthauses (1913-2013) mit einem musikalischen Marathon innerhalb eines Tages: zunächst um 16:00 Uhr die Wiederentdeckung der Oper von Pierre Louis Dietsch "Le Vaisseau fantôme ou le Maudit des mers" (auf dem Libretto von Richard Wagner basierend), dann um 19:30 Uhr die Aufführung des "Fliegenden Holländers" von Richard Wagner in der Pariser Urfassung von 1841. Für die Musikliebhaber war Dietsch eine erfreuliche und spannende Entdeckung während die Aufführung von Wagners "Fliegende Holländer" zu einem der größten Triumphe der letzten Jahre im Wiener Konzerthaus wurde. Pressebericht.

"Musikalisch ist Wagner bereits dabei, seinen "Individualstil" auszuprägen. Dietsch hingegen schöpft ganz aus der französischen Oper seiner Zeit – aber das durchaus mit Geschick und Geschmack. Zumindest in der befeuernden Wiedergabe unter Marc Minkowski und dem Les Musiciens du Louvre Grenoble sowie dem einsatzfreudigen Ensemble wurde die Aufführung zu einem kurzweiligen Vergnügen, und als Zuhörer wurde man mit vielen Raffinessen französischen Opernkultur verwöhnt" (operinwien.at, 3.06.13). Der Standard bestätigte: "In der Version von Dirigent Marc Minkowski  und den Musiciens du Louvre wird evident, dass Dietsch durchaus Melodieeingebungen hatte und in der Rossini-Nachfolge virtuose Vokalmomente erschuf, die dem wackeren Opus Frische verleihen. Bei Wagners Holländer wirkte die Botschaft des Dunkel-Dämonischen dann auch noch eindringlicher umgesetzt. Ein energiepraller Nachmittag/Abend, an dem Bedenkjahre für etablierte Tonsetzer Sinn ausstrahlten" (3.06.13).  Die Salzburger Nachrichten (3.06.13) stellten fest, "Minkowski hatte sein Ensemble Les Musiciens du Louvre Grenoble einstudiert, das sich im ungewohnten Revier zumeist gut zurechtfand". Die Kronen Zeitung fügte hinzu: "Marc Minkowski versteht sich auf Hochspannung, er inszeniert echtes Klangtheater" (3.06.13)

16.06.2013